Liebe Lovebirds,

Anja Wagner, die Ihr ja schon Ihren Teachings zum „Energy Upload“ kennt, stellt Euch hier drei Übungen zum Thema „Berührung, Beziehung und Verbundensein“ vor, die ich Euch dringlich ans  Herz legen möchte, das vor allem in der Zeit nach dem „Social distancing“ (das eigentlich „physical distancing“ heißen sollte) von noch größerer Bedeutung ist als zuvor. Jedes „Touch me“ wird somit zu einem lebensbejahenden Statement!

Eure Julia.


 

Berührung, Beziehung und Verbundensein

Anja Wagner

 

Wir sehnen uns nach Nähe und Berührung, weil sie uns ein Gefühl von Liebe und Geborgenheit vermitteln. Beides ist für uns fast so wichtig wie die Luft zum Atmen. Leider verkommt wahre Nähe und das Einander-Berühren im Alltag oft zur Mangelware.

Jedes Baby fordert körperliche Nähe ein, indem es sich fast die Kehle aus dem Leib schreit, wenn es sich allein und verloren fühlt. Als Kind holen wir uns die Berührung noch völlig ungeniert. Wir schmiegen uns an unsere Liebsten, wann immer uns danach ist. Als Erwachsene haben wir oft ein streng kontrolliertes oder manchmal auch völlig verschobenes Nähe- und Distanzverhalten. Manche trauen sich nicht mehr, tiefe Berührung zu empfangen oder sie bedingungslos zu geben. Wieder andere spüren vor lauter Beschäftigtsein gar nicht, dass sie sich nach Nähe und zärtlicher Berührung sehnen. Stattdessen halten sie emotionale Bedürfnisse unter Verschluss oder sie ertragen das Gefühl von Alleinsein nicht und kompensieren es mit den vielfältigsten Ablenkungsstrategien. Denn ohne echte Berührung fühlen wir uns einsam, enttäuscht, frustriert, traurig oder verbittert.

 

Die meisten denken, dass Berührung den direkten Körperkontakt bräuchte oder von einem anderen Menschen abhängig ist. Dem ist nicht so, denn wir können auf vielfältige Weise berührt werden, z.B. durch Naturereignisse oder Situationen, durch Worte, Gesten, Blicke, Aufmerksamkeiten. Selbst über die Ferne können wir mittels Bewusstsein oder Gedankenkraft wir mitereinander in Verbindung stehen.

 

Berührung ohne Liebe ist möglich – aber Liebe ohne Berührung geht nicht.

 

Du kennst sicher lieblose Berührung und weißt, dass sie entweder keinen oder sogar einen negativen Effekt haben kann. Am höchsten ist die Wirkung, wenn Gefühle involviert sind. Je positiver die Gefühle sind, desto mehr schütten wir  Dopamin und Oxytocin aus. Diese beiden Hormone gelten als die Liebes-, Bindungs- und Glückshormone, welche unsere gesamte Körperchemie beeinflusst. Eine liebevolle Berührung kann so viel mehr:

  • sie senkt den Blutdruck,
  • baut Stresshormone ab,
  • löst körperliche Anspannungen,
  • steigert das Wohlbefinden,
  • reduziert Ängste und stärkt das Immunsystem.

Das sind genügend Gründe, warum du für mehr tiefere Berührung sorgen solltest.

Falls deine Beziehung langweilig oder eingeschlafen ist, dann sicher deshalb, weil tiefe Berührung nicht mehr stattfindet, vielleicht seid ihr euch nur noch oberflächlich und räumlich nah. Denn räumliche Nähe schafft nicht automatisch eine nährende Berührung. Viele Paare leben in eingefahrenen Routinen. Sie teilen ihre organisatorischen Alltagsthemen und nicht ihre Gefühlswelt. Dafür braucht es meiner Meinung nach, Achtsamkeit und Authentizität, mit allem was ist oder nicht ist.

Überprüfe, ob du in allererster Linie eine innige, ehrliche und liebevolle Beziehung zu dem wichtigsten Menschen in deinem Leben hast: zu dir SELBST!!! Falls nicht, dann leg los und erfahre dich und deine wahren Bedürfnisse. Wenn du diese befriedigen kannst, dann verschenke dich selbstlos in der selbstbewussten Hingabe, bis du darin erwartungslose Ekstase und Erfüllung erfährst. Du badest in deinen eigenen Liebes- und Glücksgefühlen. Ist das nicht das, was du willst?

 

Drei Julia-Tipps:

1. Jede neue, ungewohnte Berührung bringt unser Hirn auf Hochtouren, daher überrasche deinen Partner mit unerwarteter Berührung, spiele mit Rhythmus und Intensität. Verwende Gegenstände, mit denen du kitzeln kannst (z.B. Federn, Tücher, Hölzer etc.). Lass deine Berührung mal zärtlich, mal stärker werden, mal schneller und mal langsamer. Merke dir: je langsamer, desto intensiver die Wahrnehmung.

2. Umarme deinen Partner einmal am Tag für mindestens 20 Sekunden ganz bewusst und nicht nebenbei oder beiläufig, sondern mit deiner gesamten Präsenz und vollen Hingabe im Jetzt-Moment.

3. Berühre, liebkose, massiere oder streichle bedingungslos, erwarte nichts und fordere nichts.

 

Sei bitte nicht enttäuscht, wenn du keinen Kuschelpartner hast, streichle und liebkose dich selbst, so wie ich es in den folgenden drei Videos zeige ›››

 

 

 

Foto: Anna Shvets von Pexels