Liebe Lovebirds,

auch wenn der Herbst schon seine Vorboten schickt – es gibt immer noch Orte, die uns Sonnenhungrige verwöhnen wie jene kleine, Rhodos vorgelagerte Insel Symi zum Beispiel. Hier mein Bericht über einen Platz, den man  zwar auch alleine genießen kann, aber wie viel schöner wäre es, ihn zu zweit und verliebt zu erleben?

Eure Julia.


 

Symi – Symphonie der Schönheit

„Schönheit ist Wahrheit und Wahrheit schön“, schrieb einst John Keats angesichts einer griechischen Vase, welche u.a. die nimmer endende Verfolgungsjagd eines Liebenden zeigt. Und so, wie dieser stets nach der Ewigkeit in der Liebe sucht, müssten wir, meint der Dichter, nichts anderes tun, als uns stets die Übereinstimmung von Schönheit und Wahrheit bewusst machen.

Begibt man sich im Mandraki-Hafen von Rhodos auf die Fähre der Dodekanes Seaways und unternimmt die ca. 50minütige Fahrt nach Symi, so wird einem schon beim ersten Anblick der wie eine Theaterkulisse aus dem Meer auftauchenden Bühne mit ihren bunten Häusern bewusst, dass Keats recht hat. Kaum ein Ort in Griechenland ist schöner (Mykonos vielleicht) und die Einwohner haben es geschafft, das ursprüngliche Erscheinungsbild nicht nur zu erhalten, sondern auch immer mehr zu verbessern. Sind die Tagestouristen wieder nach Rhodos zurückgekehrt, entfaltet Symi seinen wahren Zauber, sobald die Lichter angehen und Straßen und Häuser beleuchten. Auch die Restaurants, Cafés und Tavernen am Hafenrund wetteifern um das beste Erscheinungsbild, so dass man dahinschlendernd den Eindruck nicht los wird, Teil einer grandiosen Inszenierung zu sein. Die Architektur der ehemaligen Kapitäns- und Schwammtaucherhäuser ist bestechend einfach: Zwei Geschoße, ein rotes Giebeldach, ein oder zwei Balkone und dazu ein Anstrich in den herrlichsten Farben, die man sich denken kann. Die Unter- und die Oberstadt unterscheiden sich in nichts, doch wer weniger steigen möchte, suche sich ein Quartier, das in der Mitte liegt. Denn von hier aus kann man sowohl über den Hafen als auch hinauf zu den höchstgelegenen Häusern blicken. Große Hotels gibt es gottseidank hier nicht, aber Pensionen und Privatzimmer im Übermaß. Nicht alle sind innen so schön, wie das Äußere glauben machen möchte, deshalb hier einige Namen von guten und schönen Häusern: Thea, Opera House, Aliki, SeaMe House.

Der stadtnahe Strand ist nicht unbedingt zu empfehlen, deshalb sollte man das Taxiboot nehmen und sich an einer der faszinierenden Buchten absetzen und später wieder abholen lassen. Schön sind sie eigentlich alle, ob sie nun St. Georges heißen, St. Vassilios, Maroni, Agia Marina oder Marathounta. Auch ein Ausflug ins Kloster Panormitis, wo der der Heilige Michael verehrt wird, ist ein Muss. Besonders anregend (und günstig) ist die Fahrt mit dem Bus, denn man lernt auf diese Weise auch das Inselinnere kennen. An den meisten Stränden gibt es kleine Tavernen. Hier zu sitzen und aufs Meer zu blicken, ist sicherlich eine der am meisten entspannenden Tätigkeiten, denen man auf Symi nachgehen kann. Am Marathounta Beach haben das auch die wild lebenden Ziegen gemerkt, denn es kann vorkommen, dass man nach einem Besuch in der Taverne zu seine Liege zurückkehrt, diese aber besetzt vorfindet: von einer Ziege …

Hier noch einige Tipps zum Essen auf Symi: Besonders zu empfehlen ist das Restaurant „Tholos“ (hier wird auch eine sehr schöne Ferinewohnung vermietet) direkt am Ende des Hafenbeckens (auf der linken Seite) oder mitten in der Stadt – urgriechisch mit Weinfass und allen Küchenklassikern –  das „Meraklis“.

Es gibt Fans von Symi, die einen ganzen Monat lang bleiben, ich meine, drei Tage genügen. Nicht nur, weil man sonst die Schönheit der Insel für alltäglich hält, sondern weil es so viele andere grandiose griechische Inseln gibt, die nur darauf warten, dass ihre Schönheit und ihre Wahrheit entdeckt werden …


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