100×LIEBE

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Liebe Lovebirds, 

eigentlich ist es doch so, dass Liebe nicht eingeengt, gefesselt werden, sondern sich in Freiheit entfalten will. Aber oftmals, wenn wir lieben, wollen wir unser „Objekt der Begierde“ für immer festhalten („Wir gehören zusammen“) oder es uns sogar vollständig einverleiben („Ich habe Dich zum Fressen gern“). Dieser Kannibalismus steht freilich im Widerspruch zur unbegrenzten Dimension der Liebe, zu ihrer Grenzenlosigkeit – weshalb es auch immer wieder zu Spannungen in diesem Geschehen kommt. Wie sollen wir damit umgehen? Wollen oder können wir einen anderen Menschen wirklich besitzen? Und können oder wollen wir besessen werden? Darüber habe ich ein Gedicht geschrieben, das ich Euch hier vorstellen möchte. Ihr erkennt darin schon den Grundgedanken, der sich durch mein gesamtes Werk zieht:

 

Liebe ist Frieden als Freiheit. 

Euer Hans Christian Meiser.


 

 

Freiheit als Geheimnis

 

Ich bin nicht, was ich habe

Und hab Dich nicht und bin

Und bin ich für Dich die Gabe

Bist Du, da ich bin

 

Du bist die Gabe, nicht der Geber

Durch Dich erhält das Lied den Klang

Durch Dein Geschenk erblicke ich den Weber

Des Fadens, der uns zusammen spann

 

Wenn ich dich in Deiner Freiheit sehe

Nehme ich die Chance wahr

Eins zu sein mit Dir in einer Nähe

Die Ferne ist und jeder Lüge bar

 

Unterwegs zu sein im Flusse des Vergessens

Heißt lieben um der Freiheit willen

Und keine Macht des Wägens und des Messens

Vermag den Durst nach der Unendlichkeit zu stillen

 

Die Welt verschenkt sich liebend an ihr Kind

Und verzichtet auf ein Bild von Dir

Ich liebe das Geheimnis Deiner Freiheit wie den Wind

Und singe Deine Melodie in mir

 

Ich bin nicht, was ich habe

Und hab Dich nicht und bin

Und bin ich für Dich die Gabe

Bist Du, da ich bin

 


 

 

P.S.

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